Seltene und ausgewählte A.H. Hirsch Straight Bourbon Whiskeys
Der A.H. Hirsch Straight Bourbon Whiskey stammt aus der im Jahr 1990 endgültig geschlossenen Michter s Destillerie, die im Auftrag von Adolph Hirsch im Jahr 1974 gut 400 Barrels Bourbon Whiskey herstellten, doch der Verkauf lief damals nicht wie erwartet. Nach mehreren Besitzerwechseln wurden die noch vorhandenen Fässer als Boone s Knoll 16 Years, Pappy Van Winkle Family Reserve 20 Years sowie als A.H. Hirsch 15-20 Years Bottlings verkauft und diese besonderen Abfüllungen zählen heute mit zu den teuersten Whiskeys überhaupt.
Da Bourbon in frischen Eichenfässern reift, was schon nach einer Zeit von 3-4 Jahren für einen ausreichend kräftigen Geschmack sorgt und um eine Überreifung zu vermeiden, wurden die vorhandenen Bestände bzw. Barrels in Glasballons abgefüllt und gelagert, dann in einzelnen Chargen abgefüllt und in unterschiedlichen Versionen auf den Markt gebracht. Mit der Auszeichnung als erster 5-Star American Bourbon zog der Verkauf extrem an, die verbliebenen Flaschen entwickelten sich zum Geheimtipp auf dem Markt und die Mitcher s Destillerie erreichte innerhalb kurzer Zeit unter Sammler, Kennern und Liebhabern besondere Bekanntheit.
Was aus dem Namensgeber Adolph Hirsch wurde, ist heute nicht bekannt und die letzten A. H. Hirsch 16 Years wurden von dem großen US-Importeur Preiss Imports abgefüllt und auf den Markt gebracht.
Mitcher s gehörte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den bekannteren Whiskey-Marken in den Vereinigten Staaten und wurde von Lou Forman 1950 in Schaefferstown, Pennsylvania gegründet. Der Name entstand aus den Vornamen seiner Söhne Michael und Peter. Forman kaufte die ehemalige Bombergers-Brennerei in Schaefferstown, die die Zeit der Prohibition nicht überstanden hatte. 1956 verkaufte er sie wieder an Pennco, erwarb sie aber 1975 wieder zurück. Michter s übernahm sowohl die Sour-Mash-Technik als auch die Flaschenform von Jack Daniels. Das Unternehmen produzierte nur eine geringe Menge Straight Whiskey, da sie für einen Teil der Produktion gebrauchte Fässer für die Reifung benutzten und damit die gesetzlichen Auflagen für Straight Whiskey nicht erfüllten.
1997 erwarb das Unternehmen Chatham Imports die Marke Michter s und begann den Vertrieb von Whiskey zuerst als sogenannter Non-Distilling Producer. Das bedeutet, der Whiskey wurde von anderen Brennereien zugekauft und lediglich selbst abgefüllt. Über die Herkunft des Whiskeys machte das Unternehmen damals keine Angaben und obwohl Michter s demnach selbst zu diesem Zeitpunkt gar keinen Whiskey brannte, wurde das Unternehmen im Jahr 2012 vom Wine Enthusiast Magazine im als Distiller of the Year ausgezeichnet.
Der Erfolg im Bourbon-Whiskey-Segment seit der Jahrtausendwende und der Marke Michter s veranlasste Chatham Imports, eigene Produktionsstätten zu bauen, um von den Zulieferern unabhängiger zu werden. Die neu errichtete Schaudestillerie mit Besucherzentrum ist seit Jahrzehnten die erste arbeitende Brennerei in der sogenannten Whiskey Row, historisch ein Zentrum der Whiskeyproduktion, in Louisville, Kentucky. In der größeren Brennerei in Shively, Kentucky, im Herz der amerikanischen Bourbon-Produktion, ist seit Oktober 2014 eine 14 Meter hohe Brennblase installiert, die Destillerie sollte 2015 in Betrieb gehen. Ebenso sind seit 2013 bereits Gärtanks sowie eine Abfüllanlage installiert und an zwei kleinen Test-Brennblasen experimentiert das Unternehmen mit verschiedenen Herstellungsmethoden. Der erste selbst gebrannte Michter s Whiskey wird also frühestens 2017 auf den Markt kommen.