Seltene und ausgewählte Four Roses Kentucky Straight Bourbon Whiskeys
Four Roses ist eine amerikanische Bourbon-Whiskey-Marke, die in der Four-Roses-Destillery in Lawrenceburg, Kentucky hergestellt wird und seit 2002 im Besitz der Kirin Brewery Company. Der Four Roses Bourbon ist ungewöhnlich, da er aus insgesamt zehn verschiedenen Straight Bourbons geblended wird, die in der Destillerie in Lawrenceburg hergestellt werden. Die meisten anderen Bourbon-Brennereien verwenden für jeden Whiskey nur ein Rezept und mischen Whiskeys verschiedener Alters und aus verschiedenen Fässern um einen gleichbleibenden Geschmack zu erreichen. Neben Four Roses werden in der Destillerie auch Whiskeys für Blended Whiskeys (wie den Seven Crown von Seagrams) hergestellt, zeitweise wurde dort auch Bulleit Whiskey für Diageo produziert.
Der historische Ursprung der Marke Four Roses ist nicht ganz klar, über die Entstehung des Namens Four Roses gibt es mehrere Versionen, wovon die Brennerei besonders eine mit einem romantischen Heiratsantrag für ihr Marketing benutzt. Nach einigen Berichten wurde die Marke von Rufus Mathewson Rose im Jahr 1886 gegründet und vermutlich zu Ehren von ihm, seinem Bruder Origenes und seinen beiden Söhnen benannt.
Nachdem Georgia 1886 Alkohol verbot, kaufte im Jahr 1888 der aus Georgia stammende Paul Jones jr. die Marke und gliederte sie in sein bestehendes Geschäft ein. Paul Jones war im Alkohol- und Tabakhandel aktiv und hatte dort bereits eine kleine Destillerie und siedelte nach Louisville, Kentucky, dem damaligen Zentrum der Bourbon-Produktion über. Jones stellte Paul Jones Whiskey und Four Roses her. 1902 schloss Jones sein Unternehmen mit mehreren anderen Brennern zur Frankfort Distillery zusammen, deren Sitz und Destillerie in Frankfort, Kentucky lag. Als 1920 die Prohibition in den Vereinigten Staaten begann und der Alkoholverkauf verboten wurden, hatte die Frankfort Distillery (mit den Marken Old Oscar Pepper, Mattingly and More und Antique) die Lizenz medizinischen Whiskey verkaufen zu dürfen und zeitweise produzierte Frankfort Destillery ein Viertel des in den USA verkauften Alkohols.
Nachdem 1928 nicht nur der Verkauf von Altbeständen, sondern auch die Herstellung medizinischen Whiskeys erlaubt wurde, kaufte Jones sich bei der Stitzel-Weller Distillery ein, da Frankfort Distillery kein eigenes Destilleriegebäude besaß. In den Jahren nach der Prohibition war Four Roses der bestverkaufte Bourbon der USA. Gleichzeitig begann das kanadische Unternehmen Seagram in den US-amerikanischen Spirituosenmarkt einzukaufen und errichtete direkt nach dem Ende der Prohibition eine Destillerie in Lawrenceburg, Indiana, die heutige MGP Distillery und kauften in den folgenden Jahren noch ein Dutzend kleinerer US-amerikanischer Hersteller auf.
Nach dem Tod von Lawrence Jones 1943 kaufte Seagram Frankfort Distillers, die zu dieser Zeit insgesamt fünf verschiedene Destillerien, darunter Four Roses und Old Prentice, in deren Gebäude heute Four Roses hergestellt wird, besaßen. Zu dieser Zeit stellten die amerikanischen Destillerien Industriealkohol für den Militärbedarf im Zweiten Weltkrieg her. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zentralisierte Seagram seine Produktion in der Destillerie in Indiana und einem von ihnen gekauften Destilleriegebäude in Lawrenceburg, Kentucky - der heutigen Four Roses Distillery. Die Tatsache, dass beide Destillerien in Orten namens Lawrenceburg lagen, sorgte in der gesamten Zeit des Bestehens von Seagram für Verwirrungen und Verwechslungen.
Besonders auf dem europäischen und japanischen Markt war Four Roses Straight Bourbon eine bedeutende Marke. Four Roses war in Europa und Japan nach Jim Beam und Jack Daniel s die populärste Bourbon-Marke und machte den Whiskey-Stil mit bekannt. In den USA selbst kam Four Roses nur als sehr preiswerter Blended Whiskey auf den Markt und hatte einen relativ schlechten Ruf. Einzig in Kentucky und Indiana, in den Regionen rund um die Seagrams-Distilleries kam der Yellow Label Straight Bourbon in die Geschäfte, um wenigstens den Mitarbeitern der Destillerien dort den Kauf des Straight Bourbons zu ermöglichen.
Nach der Übernahme der Seagram-Gruppe durch Vivendi wurde die Destillerie im Jahr 2002 von einem langjährigen Seagram-Geschäftspartner, der japanischen Kirin Brewery Company aufgekauft. Nachdem der Straight Bourbon vierzig Jahre lang nicht in den USA erhältlich war, führte Kirin ihn auch dort wieder ein. Über die Entstehung des Namens Four Roses gibt es mehrere Versionen, wovon die Brennerei besonders eine mit einem romantischen Heiratsantrag für ihr Marketing benutzt. Vermutlich geht der Name aber einfach auf die Familie Rose zurück, die die Destillerie ursprünglich gründete.
Die Destillerie liegt liegt am Kentucky Bourbon Trail und nur wenige Fahrminuten von der Wild-Turkey-Destillerie entfernt, die Lagerung und Abfüllung erfolgt in Cox s Creek, Kentucky, etwa eine Fahrstunde von Lawrenceburg entfernt. Die Whisky-Lagerhäuser, die sich direkt neben dem Four-Roses-Gelände befinden gehören tatsächlich zu Wild Turkey.
Four Roses ist dabei der einzige größere Bourbonhersteller, dessen Lagerhäuser nur eine Ebene haben, um alle Whiskeys möglichst gleichartig zu lagern, was zudem das Ein- und Ausräumen der Fässer erleichtert. Nach fünf bis zehn Jahren werden die Fässer bei der Abfüllung zu unterschiedlichen Charakteren kombiniert. Four Roses Whiskey besteht dabei im Normalfall aus Whiskeys, die 5 1/2 bis 10 Jahre gelagert worden sind. Zusätzlich werden auch bis zu 17 Jahre alte Single Barrel Bourbon, diverse Barrel Strength Small Batch Editionen sowie limitierte Anniversary- und Sonderabfüllungen produziert, die in der Vergangenheit für ihre ausgezeichnete Qualität international mit zahlreichen Auszeichnungen prämiert wurden und heute bei Kennern, Sammlern und Liebhabern besonders begehrt sind.