Seltene und ausgewählte Lochside Highland Single Malt Scotch Whiskys
Die Lochside Brennerei in der Stadt Montrose, Angus in den östlichen Highlands, war ursprünglich eine Anfang des 19. Jahrhunderts gegründete Brauerei. Diese wurde jedoch 1957 geschlossen und durch McNab in eine Whiskybrennerei umgewandelt. Er installierte zunächst eine über 20m hohe Coffey Still, eine Anlage zur kostengünstigen Herstellung von Grain Whisky, der in den ersten Jahren das einzige Produkt der Brennerei darstellte. Anschließend wurden je zwei Grobbrandblasen (Wash Stills) und Feinbrandblasen (Spirit Stills) angeschafft, welche die Herstellung von Malt-Whisky ermöglichten. Damit war die Brennerei in der Lage, sogenannten Single Blend zu produzieren, also Blended Malt Whisky, bei dem der Malt-Anteil und auch der Grain-Anteil aus derselben Destillerie stammen. Das benötigte Wasser entstammte einem Grundwasserbrunnen.
Unter McNab lief die Brennerei außerordentlich gut, sie besaß sogar eine eigene Abüllanlage, was für die damalige Zeit eher ungewöhnlich war. Die Leitung hatte am Anfang der legendäre Joseph W. Hobbs, dem Besitzer der Ben Nevis Destillerie und ein äußerst bekannter und erfahrener Brenner. Nach Hobbs Tod im Jahr 1964 übernahm sein Sohn Joe die Kontrolle über Lochside. Dieser kümmerte sich um die Anlage, bis die Produktion 1971 gestoppt wurde und die Brennerei zum Verkauf stand. 1973 wurde die Brennerei von dem spanischen Unternehmen Destilerias y Crianza del Whisky übernommen und die Produktion wurde zu einem kleinen Teil für ihren spanischen Blend Whisky verwendet. Die Produktion von Grain Whisky wurde eingestellt. Im Jahre 1992 wurde die Brennerei geschlossen und 1994 an Allied Domecq veräußert. Über die vielfältigen Verflechtungen der großen Konzerne gehörte die Destillerie letztendlich dem französischen Konzern Ricard Pernod. Dieser wollte Lochside 1991 verkaufen, weil die Brennerei dringend renovierungsbedürftig geworden war. Da sich jedoch kein Käufer fand, wurde der Betrieb geschlossen. 1997 wurden die Lagerhäuser abgerissen und die Brennblasen demontiert. Im Jahr 2005 zerstörte ein Feuer teilweise die verbliebenen Gebäude der Brennerei und durch die Fusion von Allied Domecq, wurden die Chivas Brothers zu den neuen Besitzern der Brennerei, die im gleichen Jahr die noch vorhandenen Gebäude vollständig abreißen ließ. Heute steht auf dem ehemaligen Gelände eine Wohnsiedlung.
Die Whiskys aus der Lochside-Brennerei wurden überwiegend in Ex-Bourbon-Fässern gereift und gelten als recht fruchtig und dennoch trocken. Neben einer offiziellen zehnjährigen Abfüllung existieren heute nur noch Bottlings von verschiedenen unabhängigen Abfüllern und insbesondere die in Sherry Cask gereiften Whiskies aus den 70er, 80er und frühen 90er Jahren sind heute bei Kennern, Liebhabern und Sammlern besonders gefragt und nur noch selten zu finden.